Schwarze Sonne

Gepostet von meta-physik am Montag 3 Januar 2011

Am 4. Januar 2011 ist es wieder soweit: der Mond schiebt sich vor die Sonne und wirft seinen Schatten auf die Erde. Wer zufällig in diesem Mondschatten steht, kann eine totale oder partielle Sonnenfinsternis sehen.

Auch wenn scheinbar mehr Mondfinsternisse stattfinden: tatsächlich gibt es mehr Sonnenfinsternisse. Man kann sich leicht vorstellen, dass der Schatten des Mondes die große Erde viel leichter trifft als der Erdschatten den kleinen Mond. Eine Mondfinsternis ist jedoch problemlos von der ganzen Nachthemispräre aus zu sehen. Für einen bestimmten Ort auf der Erde finden daher mehr Mondfinsternisse als Sonnenfinsternisse statt.

Mit bloßem Auge sollte man gar nicht erst versuchen eine Sonnenfinsternis zu beobachten. Davor muss eindringlich gewarnt werden! Auch wenn man ohne Hilfsmittel in die Sonne starrt, ist das schon nach kurzer Zeit gefährlich für die Augen. Noch viel schlimmer ist es, wenn man ein Teleskop oder einen Feldstecher benützt. Mit einem auf die Sonne gerichteten Fernrohr kann man eine Zigarette anzünden wie mit einem Feuerzeug – wie SuperNova in einer ihrer Sendungen eindrucksvoll demonstriert hat.

Zur sicheren Beobachtung brauchen Sie also eine Finsternisbrille – diese werden aus speziellen Folien hergestellt und stellen sicher, dass nicht nur sichtbares Licht, sondern auch UV-Licht gefiltert wird, das zwar unsichtbar ist, die Netzhaut aber trotzdem schädigt.

Für Teleskope und Feldstecher brauchen Sie ebenfalls professionelle Filter, idealerweise aus Glas (die aber teuer sind), zumindest aber aus Folie, die im Fachhandel erhältlich ist. Unbedingt Objektivfilter verwenden, Okularfilter können wegen der Hitze im Fokus springen, was bei der Beobachtung gefährlich ist.

Die sicherste Methode ist, das Bild der Sonne mit einem Teleskop auf ein Blatt Papier zu projizieren. Selbstredend darf man beim Ausrichten des Teleskops nur auf den Schatten achten und keinesfalls durchsehen!

In Wien bieten mehrere Vereine gemeinsame Beobachtungsmöglichkeiten an, bei denen alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden:

Das Astronomische Büro bietet eine gemeinsame Beobachtung ab 7:30 Uhr auf dem Dach des Flakturms, in dem das Haus des Meeres untergebracht ist, oder ab 8:30 Uhr im Sterngarten Georgenberg.

Mit dem Verein Kuffner-Sternwarte kann man ab 8:00 beim Schloss Wilhelminenberg beobachten.

Die Wiener Arbeitsgemeinschaft Astronomie ist ab 8:00 Uhr auf der Aussichtsterrasse auf dem Kahlenberg anzutreffen.

Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Beobachtungsmöglichkeiten – kontaktieren Sie am besten eine Sternwarte in Ihrer Nähe und fragen Sie nach!

Die nächste von Wien aus beobachtbare Sonnenfinsternis findet im Jahr 2015 statt. Wem das zu lange dauert, sollte sich die Gelegenheit morgen keinesfalls entgehen lassen!

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