Yuri’s Night: so war’s!

Gepostet von meta-physik am Montag 4 Mai 2009

Johannes Grenzfurthner leitet die Show einWir haben den großen Abend mit den üblichen Blessuren, die so eine Veranstaltung hinterlässt, gut überstanden. Da wir die Sache nicht objektiv schildern können, lassen wir hier einen Besucher zu Wort kommen: Stephan Fichtner, der aus München angereist ist – hier sein Bericht. Wer mehr wissen möchte: hier mein Bericht

Eugen Reichl vor dem Schikaneder in Wien
Sebastian Voltmer vor dem großen Auftritt
Die Vorbereitungen sind in vollem Gange
Eugen Reichl bei der Vorbereitung
Voila - es nängt! Gernot und Olivia vom ÖWF
Gäste und Vortragende trudeln ein
Olivia Haider in ihrer Funktion als Webmasterin des ÖWF
Stephan Fichtner (USM) und Sebastian Voltmer
Alexander Soucek hält die Laudatio für Michael Köberl, den Gewinner des Polarsternpreises
SuperNova-Sendungsmacherin Denise Lorenz (rechts) zieht die Gewinner
Stephan Fichtner bei der Verlosung des Hauptgewinns
Natürlich gab's auch SuperNova-DVDs zu gewinnen
Johannes Grenzfurthner mit dem Hauptgewinn - einem Premiumpaket Redshift 7
Sebastian Sams, der würdige Gewinner des Softwarepakets Redshift 7

Es fing in Innsbruck an. Die jährliche ÖWF-Klausur auf der Munding-Hütte in den Tiroler Bergen, abgeschnitten von der Welt – kein Handy, kein Internet, kochen auf dem mit Holz beheizten Herd.

In dieser Runde werden jedes Jahr die Aktivitäten für das folgende Jahr geplant. Ein kleiner Punkt am Rande war: es wäre schön, wenn es auch 2009 eine Yuri’s Night in Österreich gäbe, wer will? Es kann auch eine Ein-Mann-Party im Wohnzimmer sein. Na gut, das lässt sich organisieren, dachte ich und sagte zu.

Die Idee, es doch etwas größer aufzuziehen war schnell geboren. Nach einem kleinen Irrweg durch verschiedenste Locations in Wien fragte ich schließlich in einem zweizeiligen E-Mail im Schikaneder, einem Szene-Kino in Wien, an, ob sie die Sache mit mir gemeinsam durchziehen wollen würden. Sie wollten.

Die Location „Kino“ ließ natürlich ganz neue Perspektiven zu. Zusammen mit meinem Kollegen Eugen Reichl von „Der Orion“ fing ich an, Pläne für den Abend zu schmieden. Einen Film wollten wir zeigen, oder besser zwei. Etwas, das mit Raumfahrt zu tun hat. Einen Hochglanz-Film wie „The Right Stuff“ und einen grottenschlechter B-Movie, zum Beispiel „Plan Nine from Outer Space“ (Ed Wood) oder „Dark Star“.

Allein, es kam anders. Im Deutschen Museum lief die Premiere von „Im Schatten des Mondes“. Meine rasche Anfrage beim Verleih, wann denn der Film nach Österreich käme, brachte die Antwort ein: Gar nicht. Damit war für mich klar: diesen Film will ich für die Yuri’s Night haben.

Kurze Zeit später rief mich SuperNova-Kollege Sebastian Voltmer an, er wäre morgen in Wien, ob wir uns nicht treffen könnten. Diese Gelegenheit habe ich nur etwa einmal im Jahr – Sebastian wohnt in Saarbrücken, also lasse ich jedesmal alles stehen und liegen, wenn er bei mir anruft.

Bei Kaffee im Tunnel (meinem verlängerten Wohnzimmer) erzählte er mir, er habe nun die Kunsthochschule Kassel abgeschlossen. Mit Auszeichnung. Der dabei entstandene Film „Die Wiederkehr des Mars“ käme nun in den Verleih. Und er darf im Lauf der nächsten beiden Jahre nur im Kino gezeigt werden. In meinem Kopf begann es zu rattern. Yuri’s Night? Premiere? Sebastian stimmte zu und klärte mich viel später in seiner bescheidenen Art auf: „Maria, es ist übrigens die Uraufführung.“

Dazwischen wollten wir eine Show machen. Ich hatte im Vorfeld bei etlichen Vereinen angefragt, ob sie sich an der Veranstaltung beteiligen wollten. Eine Antwort bekam ich von Johannes Grenzfurthner von der Künstlergruppe monochrom. Er bot mir die Moderation an, mit dem Hinweis: „Ich hab sowas schon öfter gemacht.“ Eine kliene Untertreibung, wie ich mittlerweile weiß. Allein vor der Yuri’s Night war er einen knappen Monat in den USA, fuhr mit dem Auto von der Ost- zur Westküste und hielt unterwegs fünf Vorträge in vollen Sälen.

Die Show war wohl die spannendste Sache an dem ganzen Abend, wenn man ihre Entstehung betrachtet. Die Filme waren ja fertig. Für die Show, dachte ich, würde es reichen, wenn ich ein paar bekannt kompetente Gäste einlade, die zwanglos zum Thema „Erstflug Juri Gararins“ plaudern. Zusammen mit Miriam Gschwandtner arbeitete ich ein hübsches Konzept aus (danke nochmal, Miriam!), das ich Johannes vorlegte. Er warf einen flüchtigen Blick drauf und meinte, so in der Art habe er es sich vorgestellt, und das wäre ja viel weniger Arbeit als er geplant hätte.

Der Anruf kam am Abend vor der Veranstaltung, als ich gerade mit Eugen Reichl und seinen Jungs im Tunnel (siehe oben) saß: „Maria, ich sitze seit 11 Stunden an der Show, ich hab jetzt 140 Slides eingebaut und hab noch ein paar Fragen.“ Nun gut, ich gebe zu: mir wurde da ein bisschen mulmig. Andererseits dachte ich mir, Johannes macht das nicht zum erstenmal und ist mit seiner Lehrtätigkeit am Johanneum in Graz gewohnt, Zeiten einzuhalten. Wird schon schiefgehen.

Dass es „schiefgegangen“ ist, mutet immer noch als kleines Wunder an: Johannes kam mit einer Präsentation, die keiner von uns jemals gesehen hatten. Dazu reisten aus verschiedensten Himmelsrichtungen mehrere Bühnengäste an: Norbert Frischauf, der bei der Europäischen Kommission in den Niederlanden arbeitet. Alexander Soucek aus Salzburg, der bei ESA/ESRIN in Frascati bei Rom seine Brötchen verdient; er kam, wie er schon am Nachmittag angekündigt hatte, genau 5 Minuten vor Beginn der Show. Manfred Voltmer, Fernsehjournalist und der Vater des Filmemachers Sebastian Voltmer aus Saarbrücken. Und schließlich mein Kollege Eugen Reichl von EADS/Astrium aus Bayern. Es gab keine Generalprobe. Trotzdem ging nichts schief. Würde ich an so etwas glauben, würde ich sagen: es war ein Wunder.

Und noch ein Wunder geschah, ein Osterwunder: Obwohl Ostersonntag war, kamen Besucher. Sogar mit großen Anreisewegen. Das war wohl das Schönste an dem ganzen Abend. Ich alleine hätte ja allerhand organisieren können, aber ohne die Zusage von allen oben genannten Personen und Institutionen hätte ich nicht viel ausrichten können. Und ohne die Besucher wäre der Abend eine recht armselige Geschichte geworden. So aber sage ich einer großen Menge Leuten einfach danke – für ihre Mitarbeit, und für ihren Besuch!

Kategorie Brocken  Kommentar

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